(Eschau, 05.10.2021) Digitalverband sucht Vorzeige-Schulen bei IT-Infrastruktur, Digitalkonzepten und Fortbildungen für Lehrkräfte. Bevölkerung wünscht sich digitale Schulen, 71 Prozent wollen Informatik als Pflichtfach.
Geschichtsunterricht mit dem Tablet, Mathe-Aufgaben am Whiteboard, Hausgaben per Mail – für viele Schülerinnen und Schüler ist digitaler Unterricht eine Wunschvorstellung. Zuletzt bewerteten Eltern von schulpflichtigen Kindern die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten gerade einmal mit der Schulnote 3-. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom im Frühjahr dieses Jahres. Eine Mehrheit aller Menschen im Land ist der Meinung, dass Deutschlands Schulen dringend digitaler werden müssen: 71 Prozent fordern von der künftigen Bundesregierung, Informatik als Pflichtfach ab der 5. Klasse einzuführen. Allerdings sind dem Bund durch den Föderalismus die Hände gebunden. Und so meinen 67 Prozent, dass der Bund mehr Kompetenzen brauche, um die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben.
Um Deutschlands Schulen bei der Digitalisierung zu unterstützen, startet der Bitkom am heutigen 4. Oktober 2021 die fünfte Runde des Smart-School-Wettbewerbs. Mit der Auszeichnung als Smart School sollen Schulen gewürdigt werden, die überzeugende Konzepte zur Digitalisierung von Schule und Unterricht haben und digitale Bildung schon heute praktisch realisieren. Smart Schools vereinen digitale Infrastrukturen mit digitalen Inhalten und Konzepten sowie entsprechend qualifizierten Lehrkräften. Auf die Auszeichnung bewerben können sich Schulen, die für diese drei Säulen ein Konzept entwickelt und umgesetzt haben und dieses um nachhaltiges Projektmanagement ergänzen.
Bislang wurden 81 Smart Schools aus allen Teilen des Landes geehrt. Ausgezeichnete Schulen werden Teil des Netzwerks Smart School mit namhaften Unterstützern wie der Deutschen Telekom und erhalten bundesweite Sichtbarkeit als Modellschulen. Schulen haben bis zum 15. Januar 2022 die Möglichkeit, sich zu bewerben.
Im Mittelpunkt einer Sonderkategorie stehen in diesen Jahr Schulen, die insbesondere Schülerinnen für digitale Technologien begeistern und damit einen wichtigen Beitrag leisten, Mädchen die Gestaltung des digitalen Wandels zu ermöglichen. Gesucht werden Konzepte und Maßnahmen, die Mädchen in ihrem Interesse an digitalen Technologien und dem Fach Informatik fördern.
Die ersten Smart Schools wurden 2016 im Rahmen des Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung ausgezeichnet. Seit 2018 wird das Projekt vom Bitkom weitergeführt. Weitere Informationen zu Smart Schools, Wettbewerb und Bewerbungsverfahren finden sich unter www.smart-school.de. Die Gewinnerschulen werden im Rahmen der Bitkom-Bildungskonferenz am 09. und 10. März 2022 ausgezeichnet.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben zur Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Im Februar und März 2021 wurden dabei 998 Eltern mit schulpflichtigen Kindern im Alter von 6 bis 18 Jahren im Haushalt repräsentativ befragt. Grundlage der weiteren Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im August 2021 im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.
Quelle: Bitkom e.V.